Gemeinsam gegen Armut auf den Philippinen (GGAP) e.V. vergibt Stipendien für die Berufsausbildung von benachteiligten Jugendlichen in den Großstadtslums und vergessenen ländlichen Regionen der Philippinen.
Der Verein ging aus der „Partnerschaft für gerechte Bildung“ hervor, einer von Sebastian Spinner ins Leben gerufenen studentischen Initiative, die seit 2001 Bildungsförderung in benachteiligten Ländern betrieb.
Von 2002 bis 2015 förderten wir die Schul- und teilweise auch Berufsausbildung von 15 Waisen- und Halbwaisenkindern in Uganda. Die Anzahl der Spender für das Projekt wuchs rasch an, so daß ab 2004 auch auf den Philippinen Stipendien – zunächst für 8 Studenten und Studentinnen – vergeben werden konnten, wo Sebastian Spinner einen Teil seines Medizinstudiums verbrachte. Inzwischen ist die Arbeit in Uganda beendet. Wir fokussieren uns auf die Philippinen.
Seit 2001 wurden Stipendien an 1652 Jugendliche vergeben, darunter 1629 Berufsschüler auf den Philippinen. Jedes Stipendium steht für eine Chance auf einen Ausweg aus der Armut.
Wir arbeiten eng mit Ausbildungszentren der Salesianerbrüder und -schwestern zusammen, die verschiedene Ausbildungsgänge anbieten. Der Verein hat damit zwar eine organisatorische (wie auch ideelle und personelle, siehe Vernetzung) Nähe zu den christlichen Kirchen, wir sind aber unabhängig und überkonfessionell. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt durch die Sozialarbeiter vor Ort nach den Kriterien Bedürftigkeit, Begabung, soziales Engagement und familiäre Zustimmung zu dem Ausbildungsweg. Über die individuellen Fortschritte wird uns regelmäßig berichtet.
Neben der Bildung sollen langfristig auch andere wesentliche Aspekte der Armutsbekämpfung unterstützt werden, wie Medizin und Gesundheitserziehung, soziale und ökologische Projekte.
Mit folgenden Ausbildungszentren arbeiten wir zusammen:
Als Verein wollen wir auch hier in Deutschland auf die Lage von Menschen auf der anderen Seite des Erdballs aufmerksam machen. Dazu arbeiten wir insbesondere mit Schulklassen zusammen, die Patenschaften für Berufsschüler und Berufsschülerinnen übernehmen und im Austausch etwas über das Leben auf den Philippinen erfahren.
Unser Logo wurde im Rahmen eines Projekts im Kunstunterricht der 12. Klasse der Theresienschule in Berlin-Weißensee entwickelt. Nach einem Impulsvortrag über die Philippinen und unsere Arbeit vor Ort erarbeiteten die Jugendlichen unterschiedliche Entwürfe für ein Logo von GGAP e.V. Letztlich wurde Margarete Meinhold mit ihrem Logo das "Buch-Dach über einem traditionellen Stelzenhaus" Siegerin unseres Preisausschreibens. Wir danken allen beteiligten Jugendlichen für ihre ideenreiche Arbeit.
Unsere Spender vertrauen uns, da wir 100 % der Spendengelder direkt vor Ort einsetzen und kein Geld in Bürokratie, Verwaltung, Werbung oder PR-Kampagnen fließt. Alle organisatorischen Aufgaben erfolgen ehrenamtlich und durch private Kontakte. Auch diese Website wird ehrenamtlich gepflegt; die Miete für den Server wird privat bezahlt.
Diese Arbeit wollen und werden wir so fortsetzen.
Mitglied werden kann gemäß Satzung jeder, der (oder die) mindestens 16 Jahre alt ist. Minderjährige benötigen die Zustimmung ihrer Erziehungsberechtigten.
Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist neben der grundsätzlichen Unterstützung des Vereinszweckes die Bereitschaft zu spenden, wobei man keine Verpflichtung für regelmäßige (z.B. monatliche) Spenden eingeht. Allerdings ist eine erste Spende Voraussetzung, um in den Verein aufgenommen werden zu können; und wer länger als 13 Monate gar nicht spendet, verliert die Mitgliedschaft.
Für weitere Informationen schreiben Sie uns bitte:
Sie können auch erst einmal nur unseren Newsletter abonnieren:
48 Jahre, verheiratet, 3 Kinder, Berliner, Kinderarzt/ Kinderkardiologe/ Kinderintensivmediziner/ Kinderdiabetologe, Notarzt, Palliativmediziner, Diplom in Tropenmedizin (DTM&H Liverpool). Langzeitige Arbeits- und Lernerfahrungen auf den Philippinen, in Südafrika und Russland; außerdem Kurzeinsätze in Liberia, Uganda, Eritrea und Indien.
Ich bin noch immer erstaunt, was aus dem kleinen studentischen Projekt von 2001 inzwischen gewachsen ist und danke allen, die z.T. seit mehr als 20 Jahren dabei sind, spenden und meiner Arbeit vertraut haben. Wir konnten damit für Jugendliche auf den Philippinen und in Uganda so viel ermöglichen! Ausschlaggebend dafür ist wahrscheinlich, dass nahezu 100% der Spendengelder wirklich vor Ort ankommen. Bei allen bürokratischen Anforderungen durch die Umstrukturierung zum Verein ist mir die inhaltliche Arbeit vor Ort und nahe an den Menschen besonders wichtig. Bisher war bei allem „Wachstum“ immer noch ein Eingehen auf individuelle Situationen von Jugendlichen und ihren Familien vor Ort möglich. Wir sollten uns nicht in aufwendiger Außenpräsentation verlieren, sondern unsere tatsächliche Arbeit soll Werbung genug sein. `Sein statt Schein`!“
67 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, Allgemeinarzt in Hamburg; insgesamt 11-jährige Tätigkeit seit 1988 bei GERMAN DOCTORS auf Mindanao, Philippinen, Medizinischer Koordinator bei Impfprogrammen, Rolling Clinic und Krankenhaustätigkeit, die letzten Jahre in Zusammenarbeit mit meiner philippinischen Ehefrau Myan.
Schon während des Studiums interessierte mich die Dritte-Welt-Medizin, die ich im Rahmen einer Famulatur im ländlichen Indien kennenlernte. Sie hat mich nicht mehr losgelassen. Entscheidend war wohl das Gefühl, medizinisch mehr bewirken zu können als bei uns in der Heimat. Zahlreiche Diskussionen mit Kollegen von GERMAN DOCTORS führten immer wieder zu dem Thema, wie man Hilfe zur Selbsthilfe geben kann. Da die philippinische Marktwirtschaft zwar frei aber nicht sozial ist, führen Kapitalismus und Korruption zu zunehmender Armut in der Bevölkerung. Zu diesem ausbeuterischen System gehören auch die Pharma-Konzerne, die über hohe Preise, Korrumpierung der medizinischen Institutionen und falsche Werbung zur Verarmung beitragen anstatt zu helfen. Das zu erleben, war für mich sehr frustrierend. Da hilft nur Bildung.
27 Jahre, Architekturstudentin im Master an der TU Berlin. 2017 für ein sechsmonatiges Volontariat auf den Philippinen bei Don Bosco (Partnerorganisation von GGAP) im Armenviertel Pasil. Seit dem zwei weitere Besuche auf den Philippinen.
Durch einen landeskundlichen Vortrag und den Logo-Wettbewerb an meiner damaligen Schule habe ich GGAP e.V. kennengelernt und wollte unbedingt als Freiwillige vor Ort helfen. Dank Sebastians Vermittlung bin ich zu den SalesianerInnen auf der Insel Cebu gekommen und habe dort während meiner Arbeit im Waisenhaus, in einer Charity Clinic, im Jugendzentrum und in der Gemeinde gesehen, wie stark die Chancen der jungen Generation wegen Armut und mangelnder Bildung eingeschränkt werden. Ab da war klar: Jede Hilfe zählt!
47 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, Berliner, wohnhaft in Wiesbaden, Gymnasiallehrer für Politik und Wirtschaft und Informatik
Mit Sebastian bin ich schon seit unserer gemeinsamen Gymnasialzeit befreundet. Ein gemeinsamer Zivildienst in Sibirien hat uns beide sehr geprägt und mit der Frage nach globaler Gerechtigkeit Bekämpfung von Unterentwicklung konfrontiert. Mein Politikstudium führte mich u.a. nach Chile, wo ich diesen Themen wieder hautnah begegnete. Auf den Philippinen war ich zwar noch nicht, habe aber das Spenden-Projekt meines Freundes Sebastian und die Vereinsgründung von Anfang begleitet. Mein Ziel ist es, die Kosten des Vereins so gering wie möglich zu halten, so dass die Spenden weiterhin zu praktisch 100 Prozent die Menschen vor Ort erreichen. Mir ist auch wichtig, Kinder und Jugendliche hier in Deutschland für das Leben in benachteiligten Regionen dieser Erde zu sensibilisieren.
47 Jahre
Der GGAP e.V. gedenkt seines im Oktober 2018 plötzlich verstorbenen stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Holger Schillig. Dieser war neben diversen weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten seit 2015 aktiv in die Vereinsgründung involviert und beschrieb seinen großen Erfahrungsschatz in der Entwicklungszusammenarbeit insbesondere in Südostasien damals bescheiden mit folgenden Sätzen:
Holger Schillig, 72 Jahre, verheiratet, keine Kinder.
Nach 25jähriger Tätigkeit als Hausarzt in Tübingens Altstadt scheiterte zunächst der Plan, zusammen mit meiner indonesischen Frau in Ost-Timor in der medizinischen Arbeit einer Kirche mitzuarbeiten. Nach einem Diplom in Tropenmedizin in Liverpool beteiligte ich mich ab 2002 für zehn Jahre bei sechswöchigen Einsätzen bei den ‚Ärzten für die Dritte Welt‘, heute ‚German Doctors‘, in Kenia, Bangladesch, Indien und sechsmal in den Philippinen. Zuletzt lag mein Hauptanliegen auf der Umsetzung einer Primary Health Care, also der nachhaltigen Heranbildung von Dorfgesundheitshelfern. Bildung halten wir für den Angelpunkt bei der Bekämpfung von Armut und Krankheit.
Zwei Mitglieder des Gründungsvorstandes (Sebastian Spinner und Daniel Kraus) waren Stipendiaten der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk Unser Verein ist zwar unabhängig von Kirche und Konfession, hat durch diese Biographien aber eine personelle und ideelle Nähe zum Cusanuswerk.
Sebastian Spinners Projekt "Partnerschaft für Gerechte Bildung" erhielt 2011 den biennalen Cusanus-Preis für besonderes gesellschaftliches Engagement. Das Preisgeld wurde zu 100 % für weitere Bildungsstipendien verwendet.
Die Initiative Teilen im Cusanuswerk e.V. hat das Projekt, aus dem der Verein hervorgegangen ist, von 2012 bis 2015 jedes Jahr mit mehreren Tausend Euro unterstützt, und unterstützt seit der Gründung weiterhin den Verein.
Im Jahr 2016 wurde der Verein von "Helferherzen" mit einem Preis für ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.