Punta Princesa

Cebu City

Cebu-City wurde 1565 als erste spanische Siedlung auf den Philippinen gegründet. Sie ist wirtschaftlich die zweitwichtigste Stadt (politisch unter Präsident Duterte, zuvor Bürgermeister in Davao, nur noch drittwichtigste Stadt) der Philippinen und Wirtschaftszentrums der Zentralphilippinen (Visayas) und z.T. auch des Südens, Nord-Mindanaos. Aus diesen Regionen zieht Cebu-City die oft perspektivlose Landbevölkerung an, die dann in Slums wie Pasil, einem Stadtteil von Cebu City, unterkommt.

Cebu-City ist groß und imposant, die Skyline mit vielen neuen imposanten Hochhäusern und Prachtbauten auf der einen Seite, aber auch die ausufernden Armenviertel am Stadtrand. Das brutale Nebeneinander von Arm und Reich springt ins Auge. Es gibt etwa um die großen Einkaufszentren, v.a. deutlich um die Ayala-Mall ein ausuferndes Wirtschafts-, Vergnügungs- und Unterhaltungszentrum, wo neben diversen Banken, Versicherungen, Pfandhäusern, Telekommunikationsfirmen auch Mercedes Benz, BMW, andere Autozulieferer, Computer- und Internetfirmen etwa Lexmark geballt vorkommen und wo ärmlich aussehenden Personen der Zutritt verwehrt wird. In anderen Vierteln sind die kleinen Hütten oder gar nur Plastikplanen an die mit Stacheldraht oder Elektrozaun umgebenden „Paläste“ der Reichen gebaut, der Straßenhändler für Gebrauchtkleidung (Ukay-Ukay) hat seinen Stand unmittelbar vor dem SMARTshop, wo es die neusten Smartphones mit Vertrag gibt. Viele Baustellen für Gebäude und Infrastruktur bestehen.

Viele Hochschulen und Universitäten haben hier ihren Sitz. Die Absolventen arbeiten oft nicht im Beruf sondern in den unzähligen Call-Centern, die auf die billigen Philippinen ausgelagert wurden und, die englischsprachige Kunden weltweit versorgen. Die Arbeitszeiten für die lokal Angestellten orientieren sich an den Zeitzonen in Nordamerika, Westeuropa und Australien.

Der Straßenverkehr wird immer chaotischer, „manila-like“, da neben den früher schon dominierenden Jeepneys (auf der Basis von Jeep-Fahrgestellen niedrig gebaute Kleinbusse, in die sich bis 25 Menschen hineinzwängen können) normale Taxen, Dreiradtaxis, Leichtmotorrädern und vereinzelten protzigen Geländewagen jetzt immer mehr Mittelklassewagen die Straßen verstopfen (Kleinwagen sind eher wenig zu sehen, vielleicht da eine Kleinfamilie (also 4-5 Personen) auch „gut“ aufs Motorrad passt.

Der Hafen ist der wichtigste Handelshafen der Mittel- und Zentral- Philippinen, der Flughafen auf dem vorgelagerten Mactan Island einer von 3 internationalen Flughäfen. Die zentrale Lage und gute Anbindung hat einen deutlichen Zuwachs an touristischen Einnahmen zur Folge. In diesem Zusammenhang auch des unrühmlichen Sextourismus mit allen Folgen.

Die Stadt und das vorgelagerte Meer (Cebu Strait) sind sehr verdreckt, trotz vermehrten Müllcontainern in den meist besseren Vierteln, wo der Müll sogar zum Teil getrennt werden kann.

Die Kriminalität meist im Zusammenhang mit Drogen ist hoch. Gerade in Armenvierteln wie Pasil wird die harte und kompromisslose Hand des Präsidenten gegenüber Drogenbanden und auch „einfachen Abhängigen“ von der armen Bevölkerung überwiegend begrüßt, wobei Menschen der gebildeten Mittelschicht die angewendeten gewaltsamen Mittel – Todesschwadrone etc. – oft kritisch betrachteten. Viele Arme sind der Meinung, dass im Vergleich zu allen vorherigen Präsidenten erstmals auch spürbar etwas für sie zum Guten verändert werde.

Das Don-Bosco-Zentrum im Stadtteil Punta Princesa

Das ehemalige Armenviertel Punta Princesa, auch ein Stadtteil von Cebu-City, ist inzwischen eine Siedlung für die Mittelklasse geworden mit wellblechgedeckten Stein- und Holzhäusern. Strom und fließend Wasser scheinen zumeist angeschlossen zu sein.

1954 gründeten die Salesianer hier mit dem Don Bosco Technology Center (DBTC) das erste Ausbildungszentrum auf der Insel Cebu. Neben dem dreistöckigen Ausbildungsgebäude mit Ausbildungsräumen, Werkhallen und Verwaltungsräumen gibt es auf dem riesigen Komplex eine von den Salesianern betriebene Grund- und Highschool, weiteren Werkhallen, viele Sportstätten für v.a. Basketball, Fußball und Leichtathletik für Schule, Jugendliche und Freizeitaktivitäten der Gemeinde, deren Kirche auch auf dem Gelände steht. Für 30 Jugendliche steht gleich neben dem Ausbildungszentrum ein etwas heruntergekommen erscheinendes kleines Internat. Im DBTC in Punta Princesa können Jugendliche in folgenden Fächern ausgebildet werden:

  • Industrieelektrotechnik: 1 Jahr theoretische und praktische Ausbildung + 6 Monate bezahltes On-the-Job-Training (OJT) in assoziierten Betrieben zumeist in/um Cebu-City, danach Graduation
  • Maschinenbau: 1 Jahr theoretische und praktische Ausbildung + 6 Monate bezahltes On-the-Job-Training (OJT) in assoziierten Betrieben zumeist in/um Cebu-City, danach Graduation
  • Möbeltischlerei: 1 Jahr theoretische und praktische Ausbildung + 6 Monate bezahltes On-the-Job-Training (OJT) in assoziierten Betrieben zumeist in/um Cebu-City, danach Graduation
  • Kleinmotorenschlosserei: 6 Monate theoretische und praktische Ausbildung + 6 Monate bezahltes On-the-Job-Training (OJT) in assoziierten Betrieben zumeist in/um Cebu-City, danach Graduation
  • Eine Mischung aus allen Fächern als: Handyman (Multi-Skills) Skills Training Programm: 1 Jahr theoretische und praktische Ausbildung + 6 Monate bezahltes On-the-Job-Training (OJT) in assoziierten Betrieben zumeist in/um Cebu-City, danach Graduation

Die Jugendlichen kommen hierher zu ca. 53% aus Punta Princesa, Labangong und Umgebung, weitere ca. 45% v.a. aus dem Südteil der Insel Cebu. Restliche 2% aus übrigen Visayas.

GGAP e.V. bzw. die Vorgängerorganisation Partnerschaft für gerechte Bildung unterstützt hier die Ausbildung von Jugendlichen seit 2015.

Seitdem wurden in Punta Princesa 127 junge Männer und Frauen gefördert.

Frauenanteil 15-17%.