Ihre Spende kann ein Schicksal in ein besseres Leben verwandeln. Hier erzählen wir Ihnen von einigen unserer philippinischen Stipendiaten. (Alle Namen wurden von uns geändert.)
Vincent stammt aus einer zehnköpfigen Familie. Die Eltern sind im Alter von 57 und 62 Jahren verstorben. Vier Brüder und drei Schwestern sind verheiratet, haben aber alle kein eigenes Einkommen. Ein weiterer Bruder, James (21 Jahre), verdient als Fabrikarbeiter 200 Pesos (ca. 3,50 Euro) pro Tag.
Vincent und James leben in einer eigenen Holzhütte auf gepachtetem Grundstück. Die Hütte hat einen Stromanschluß, der 800 Pesos (ca. 14 Euro) pro Monat kostet. Wasser müssen sie eimerweise heranschaffen.
Nach der Entlassung aus der Fabrik besuchte Vincent kurzzeitig ein College. Das wenige Geld, das Vincent hatte sparen können, reichte aber noch nicht einmal bis zur Zwischenprüfung. Sein Bruder (Visaya: kuya) James verdient gerade genug, um den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren.
Vincent konnte schließlich von seiner erweiterten Verwandtschaft etwas Geld erbetteln, um sich im Don Bosco Training Center in Punta Princesa für Elektrotechnik einzuschreiben. Für die komplette Ausbildung reichte es aber nicht.
Vincent erhielt ein Stipendium vom GGAP e.V. hat seine Ausbildung im Mai 2017 erfolgreich abgeschlossen.
Die Geschichte von Jerry Tomarate ist ein Beispiel dafür, wie man durch eine Verbesserung der Lebensumstände nachhaltig helfen kann.
Jerry ist schon mit 15 Jahren das „Familienoberhaupt“ und verantwortlich für seine 14 und 12 Jahre alten Schwestern und einen erst ein Jahr alten Halbbruder. Der Vater ist an dem hier verbreiteten „Toxic Goiter“ vor 4 Jahren verstorben. Die Mutter verließ nach dem Tod des Mannes ihre Kinder, um mit einem anderen Mann zusammenzuziehen. Jerry hat sich in dieser Situation durch die Highschool gequält und seine zwei Schwestern durch Gelegenheitsjobs ernährt. Etwas Hilfe und Reis erhielten sie vom Onkel und der Oma. Einen vor einem Jahr geborenen Halbbruder lieferte die Mutter ebenfalls bei ihren drei Kindern ab und verließ die Familie erneut. Niemand weiß, wo sie gerade ist und ob sie jemals wiederkommt. Onkel und Oma, die gegen dieses nicht mit ihnen verwandte Baby sind, haben darauf hin die Unterstützung eingestellt.
Jerry verdient durch Gelegenheitsjobs und Arbeit in einer Großküche etwas Geld und hofft, trotz allem seinen Abschluss machen zu können. Um das zu ermöglichen, gehen seine Geschwister nicht mehr in die Schule und kümmern sich morgens bzw. abends um den einjährigen Halbbruder, der nur "Milo" (Kakao) zu sich nimmt und anderes verweigere. Das Haus der Familie hat nur ein Zimmer, es ist ein Schuppen ohne fließendes Wasser und ohne Elektrizität, die für die Familie zu teuer ist. Auf Rückfrage des GGAP e.V., ob Jerry nicht in Versuchung gekommen sei, über Drogen, Stehlen oder andere kriminelle Wege leichter an Geld zu kommen, meinte er, dass er weiterhin optimistisch und positiv sein wolle und das nicht in Frage käme.
Jerry erhielt vom GGAP e.V. 3000 Pesos (ca. 60 Euro) Soforthilfe in bar, damit er seinem kleinen Halbbruder eine nahrhafte, wohlschmeckende Säuglingsmilch kaufen könne. Das Geld mochte er im ersten Augenblick gar nicht annehmen, da er fürchtete, die Mutter würde es ihm wegnehmen. Über eine Kontaktperson in Pasil vermittelte der GGAP e.V. eine Vorstellung in einer kinderärztlichen Sprechstunde. Außerdem wurde veranlasst, dass der kleine Halbbruder in ein stationäres "Feeding Programme" aufgenommen wurde. Dem Jungen geht es seither deutlich besser, und Jerry und seine beiden Schwestern konnten sich in der Folge auf ihre Schul- und Berufsausbildungen konzentrieren.
Inzwischen ist Jerry KFZ-Mechaniker und bei einer Firma angestellt.
Dan lebt mit seinen Eltern und 12 Geschwistern in einfachsten Verhältnissen. Die Eltern sind arbeitslos, nur zwei seiner Geschwister haben ein Einkommen. Dan hat sich einige Jahre mit Gelegenheitsjobs und Aushilfstätigkeiten etwas Geld verdient.
Um eine berufliche Perspektive zu bekommen, hatte Dan sich schon einmal im Don Bosco Training Center eingeschrieben, die Ausbildung aus Geldmangel dann aber schon nach der Orientierungsphase abgebrochen.
Mit einem Stipendium vom GGAP e.V. hat Dan seine Ausbildung zum Schweißer im Dezember 2016 erfolgreich abschließen können. Inzwischen ist er als Schweißer angestellt bei der "Aboitiz Construction Group Inc." in Arpili, Balamban.
Deborah ist eine der wenigen Frauen, die sich für eine Berufsausbildung anmelden. Sie lebt im ländlichen Mati. Der Vater hat als Farmarbeiter das einzige geregelte Einkommen der Familie mit sieben Kindern und zwei Enkelkindern.
Die Familie lebt in einem einfachen Haus. Sie haben Stromanschluß, was sie im Monat 300 Pesos (ca. 5 Euro) kostet. Wasser gibt es aus einem zentralen Wasserhahn im Dorf (Visaya: barangay).
Deborah konnte mangels Geld ihre Schulausbildung nicht im ersten Anlauf abschließen, schaffte dann aber auf dem alternativen Weg das Examen, das sie für eine Berufsausbildung am Don Bosco Training Center qualifiziert. Dafür kann sie allerdings nicht auf die finanzielle Unterstützung der Familie hoffen.
Mit einem Stipendium vom GGAP e.V. wurde Deborah bis Mai 2017 als Maschinenbauerin ausgebildet. Die begabte und fleißige junge Frau schloss daran noch eine Ausbildung in Automechanik an. Inzwischen ist sie bei der Firma "DECO Machine Shop Inc." in Davao angestellt.
Auf der englischen Seite können Sie die Originaltexte aus den Bewerbungsformularen lesen.